Mit einer Einladung zum Vorstellungsgespräch ist die erste Hürde überwunden: Herzlichen Glückwunsch! Du hast mit deiner Bewerbung bewiesen, dass du grundsätzlich für eine Ausbildung im Maler- und Stuckateurhandwerk qualifiziert bist. Nun geht es darum, sich persönlich kennenzulernen und die sogenannten „Soft Skills” auszuchecken.
Soft Skills: Zeige deine Stärken
Man unterscheidet im Personalwesen zwischen Hard- und Soft Skills. Deine Hard Skills lesen Personalverantwortliche aus deiner Bewerbung, deinen Zeugnissen und Urkunden. Mit Soft Skills sind Fähigkeiten gemeint, die du im Job zwar jeden Tag brauchst, die aber nicht spezifisch für das Maler- und Stuckateurhandwerk sind. Das kann beispielsweise eine soziale Kompetenz sein: Wie teamfähig bist du? Aber auch deine Stressresistenz und deine Herangehensweise an Probleme gehören dazu: Kannst du auch in stressigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren und bist lösungsorientiert?
All diese Fragen klären Personalverantwortliche im Vorstellungsgespräch. Deshalb ist es wichtig, dass du pünktlich erscheinst und dich offen und freundlich zeigst.
Das Kennenlernen: Passt ihr zueinander?
Im Vorstellungsgespräch geht es vor allem darum, sich gegenseitig kennenzulernen. Der Arbeitgeber gewinnt genauso einen Eindruck von dir wie du von ihm. In der Regel wird der Betrieb sich also kurz bei dir vorstellen, bevor ihr zu dem gefürchteten Teil mit den Fragen kommt. Aber keine Sorge, hier zählt vor allem eines: Ruhe bewahren! Es wird keine Frage kommen, die du nicht beantworten kannst. So könnten die Fragen aussehen:
1. Was sind Ihre Schwächen?
Diese Frage verunsichert viele Bewerberinnen und Bewerber, denn man möchte ja eigentlich seine Stärken präsentieren. Am Ende ist aber jedem klar, dass es niemanden gibt, der fehlerfrei ist. Es kommt also darauf an, wie du deine Schwächen verkaufst! Wichtig ist, dass du deutlich machst, dass du um deine Schwäche weißt und versuchst sie zu ändern. Eine gute Antwort wäre zum Beispiel: „Ich bin manchmal noch etwas unorganisiert, arbeite aber daran, das zu verbessern und sehe auch schon erste Erfolge.”
2. Was unterscheidet diese Stelle von anderen, auf die Sie sich beworben haben?
Um diese Frage beantworten zu können, hilft nur eines: Vorbereitung. Versuche in deiner Antwort gar nicht auf die anderen Stellen einzugehen, sondern beschreibe, was dir an dem Betrieb, bei dem du jetzt dein Vorstellungsgespräch hast, besonders gut gefällt.
3. Tapezieren, Streichen und Böden verlegen können Sie ja sicher schon, oder?
Achtung! Diese Frage ist eine klassische Stress-Frage, mit der man dich aus der Reserve locken will. Du machst eine Ausbildung, um zu lernen – deine Vorgesetzten werden nicht von dir erwarten, dass du alles kannst, bevor du eigentlich angefangen hast. Hier heißt es also: tief durchatmen, höflich bleiben und am besten mit einem Lächeln auf den Lippen in etwa so antworten: „Zu Hause habe ich schon ein paar Erfahrungen damit gemacht, als wir die Wohnung renoviert haben, da habe ich gemerkt, wieviel Spaß mir das macht.”
Und jetzt fragst du!
Zum Ende des Gesprächs wird dir meistens die Möglichkeit gegeben, selbst noch Fragen zu stellen – und das solltest du auch unbedingt tun! Zum einen musst du ausloten, ob die Stelle etwas für dich ist, zum anderen zeigst du damit Interesse und kannst mit klugen Fragen beweisen, dass du dich gut vorbereitet hast. Deine Fragen stimmst du am besten auf den jeweiligen Betrieb ab. Es gibt aber auch ein paar allgemeine Fragen, die du stellen kannst:
- Wie werden Talente bei Ihnen gefördert? Gibt es Möglichkeiten zur Weiterbildung?
- Was erwarten Sie von dem idealen Kandidaten/der idealen Kandidatin für diese Stelle?
- Wann kann ich mit einer Entscheidung rechnen?
Du könntest auch nach einem Probetag oder einem kurzen Praktikum fragen, wenn du Interesse daran hast, vor deiner Entscheidung den Betrieb noch näher kennenzulernen.
Viel Erfolg bei deinem Vorstellungsgespräch!